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Aufbereitung und Verwertung von Gärrückständen

 „Nachhaltige Aufbereitung und Verwertung von Gärrückständen“  

Bewerbungsfrist: 18. Dezember 2018

Der Förderaufruf konzentriert sich auf pflanzenbauliche und technische Maßnahmen sowie auf alternative Verwertungs- und Vermarktungswege.

Derzeit fallen in den 8.700 Biogasanlagen deutschlandweit etwa 82 Mio. Tonnen Gärrückstände an. Diese Gärrückstände stellen ein vielseitig einsetzbares Düngemittel dar und beinhalten wertvolle Pflanzennährstoffe. Um eine möglichst effiziente Ausnutzung der in den Gärrückständen vorhandenen Nährstoffe zu erreichen, ist für die landwirtschaftliche Praxis eine bedarfsgerechte Ausbringung mit moderner Düngetechnik erforderlich. Hierfür sind Kenntnisse von Nährstoffgehalten und Düngewirkung erforderlich.  Neben der Nutzung der unbehandelten Gärrückstände haben auch die Separierung in Fest- und Flüssigphase und die gezielte Aufkonditionierung mit Pflanzennährstoffen inzwischen an Bedeutung gewonnen.

Herausforderungen im Hinblick auf eine nachhaltige Verwertung von Gärrückständen ergeben sich dabei u.a. aus dem Problem der Nährstoffüberschüsse in Veredlungsregionen, steigenden rechtlichen Anforderungen und höheren Abnahmepreisen von organischen Düngemitteln.

Vor diesem Hintergrund besteht Bedarf nach fundierten Handlungsempfehlungen zur effizienten Nutzung von Gärrückständen und nach innovativen Verwertungsmöglichkeiten.  Dies beinhaltet sowohl pflanzenbauliche als auch technische Lösungsansätze sowie die Erschließung neuer Produkte und Märkte (z.B. Garten- und Landschaftsbau, Erden, Einstreu und Düngemittel.

Insbesondere werden Vorhaben zu den folgenden Themenbereichen gefördert:

Nährstoffmanagement

  • Pflanzenbauliche Untersuchungen zur Nährstoff- und Humuswirkung von Gärrückständen unter Berücksichtigung von
  • verschiedenen Ausgangssubstraten,
  • Standortaspekten,
  • Auswirkungen der verschiedenen Vergärungsverfahren und
  • Verfahren der Gärrestaufbereitung,
  • Entwicklung von Schnellmethoden zur Bestimmung der Nährstoffgehalte in organischen Düngern bzw. für die Bewertung relevanter Gärresteigenschaften

Ausbringung

  • Maßnahmen zur Optimierung der Lagerung und Ausbringung unter besonderer Berücksichtigung von Verlust- und Emissionsminderung sowie Effizienzsteigerung
  • Entwicklung und Bewertung optimierter Düngetechnik und verschiedener Ausbringungsverfahren
  • Precision Farming-Konzepte für die Düngung mit Gärrückständen

Aufbereitung und Verwertung

  • Verfahren zur gezielten Abtrennung von Nährstoffen
  • Innovative Aufbereitungsverfahren
  • Nutzung der Gärprodukte in anderen Märkten (z.B. Dünger, Baustoffe etc.)

Gesellschaftliche Anforderungen

  • Konzepte für Nährstoffüberschussgebiete
  • Verbesserung der Informationsbereitstellung für Anlagenbetreiber und Verbraucher mit dem Ziel der Akzeptanzsteigerung

Projektvorschläge können bis zum 18. Dezember 2018 beim Projektträger FNR eingereicht werden.