Kommunikationstechnologien für die Energiewirtschaft“ (KomTechE)
Einreichungsfrist: 31.03.2021
Die Kommunikationstechnik ist essentieller Bestandteil einer Digitalisierung der Energiewende und als spezifische Technologie von herausragender Bedeutung. Der Einsatz neuer und verbesserter Kommunikationstechnik erfordert eine dedizierte Forschung und Entwicklung sowie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Forschungsdisziplinen. Die Forschungsförderung zur Kommunikationstechnik für die „Digitalisierung der Energiewende“ ist im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms berücksichtigt. Ergänzend zu den Förderinhalten der Bekanntmachung werden mit diesem Förderaufruf Verbundprojekte zu übergeordneten Themen zu Kommunikationstechnologien in der Energiewirtschaft sowie konkrete Anwendungsprojekte adressiert.
Der vorliegende Aufruf richtet sich an Konsortien mit überwiegender Industriebeteiligung. Zur besseren Verbreitung der Projektergebnisse sind des Weiteren geeignete Multiplikatoren (beispielsweise Industrieverbände) in das Konsortium zu integrieren, z. B. über einen Beirat oder als assoziierter Partner.
Es werden Projekte mit einem klaren Anwendungsbezug und einer realistischen kurz- bis mittelfristigen Umsetzungsprognose bevorzugt. Verbünde mit einer gemittelten Förderquote von über 65 v. H. werden bei der Auswahl nachrangig berücksichtigt.
Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit einer Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland. Insbesondere KMU sowie Start-ups werden zur aktiven Beteiligung an den Verbundprojekten ermutigt. Als Verbundpartner beteiligte KMU können hierzu nach Unternehmensgröße gestaffelte Aufschläge bei der Förderquote erhalten. Antragsberechtigt sind ferner Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie Gebietskörperschaften.
Gefördert werden Vorhaben mit übergeordnetem Charakter zu Kommunikationstechnologien (Punkt a) und ihrem Einsatz in der Energiewirtschaft oder, die einen klaren Anwendungsbezug zu neuen Kommunikationstechnologien aufweisen (Punkt b).
Ziel des Aufrufs ist es, durch den Einsatz drahtloser Kommunikationstechnologien in der Energiewirtschaft die Kosten für den Betrieb und die Wartung in einzelnen Energiesektoren bzw. sektorübergreifend zu minimieren. Weiterhin ist die Verbesserung der Energieeffizienz und die Einsparung von CO2 adressiert.
Dafür werden industriegeführte Verbundprojekte im Bereich der angewandten Forschung und Demonstration (TRL 6-8) gefördert. Mögliche Anwendungsgebiete sind:
a. Übergeordnete Themen:
- IKT für Flexibilitätshebung und Systemdienstleistungen im Energiesystem
- IoT-Lösungen für das Energiesystem
- Sicherheitsaspekte von IKT im Energiesystem
- Energieeffizienz der IKT (Rechenzentren, Übertragungsnetzwerke, Endgeräte)
Übergreifende Aspekte, welche im Rahmen der Betrachtung obiger Schwerpunkte in eingereichten Projektvorschlägen eine Rolle spielen können, sind z.B. KI und maschinelles Lernen in verschiedenen Ebenen des intelligenten Energiesystems, Datenhandling und Datenanalyse, die Untersuchung datengetriebener Geschäftsmodelle, die Untersuchung des Zusammenspiels verschiedener Kommunikationsmethoden im intelligenten Energiesystem oder die Untersuchung automatisierter Lösungen zur autonomen Steuerung von Last und Erzeugung.
b. Konkrete Anwendungsprojekte:
Der Schwerpunkt von Anwendungsprojekten sollte auf der Nutzung von Kommunikationstechnologien im Energiebereich liegen. Als mögliche Anwendungen, die auf vorhandene Grundfunktionalitäten aufbauen, sind beispielhaft nachfolgende Punkte zu nennen:
- Entwicklung und Integration von auf Funktechnologien basierender Sensorik
- neue Funktionalitäten für Betreiber von Liegenschaften, Quartieren und Anlagen
- Schnittstellen zur Ankopplung an den Energiemarkt (EEX)
- Digitalisierung von Wärmesystemen
- Smart Home Services / Home Energy Management Systems (HEMS)
- Planungstools für die Bautechnik
- Energiemanagement von elektrischen Verteilsystemen bis hin zur 5G unter-stützten Schwarzstartfähigkeit von dezentralen elektrischen Verteilsystemen
Die Projektvorschläge sollen die Forschungsfragen zu Kommunikationstechnologien möglichst Sektor übergreifend thematisieren.
Projektvorschläge können bis zum 31.03.2021 beim Projektträger Jülich (PTJ) eingereicht werden.